Deutscher Titel: Scythe – Die Hüter des Todes
Seiten: 435
Erscheinungsjahr: 2016
Der
Menschheit ist es gelungen, den Tod zu besiegen. Krankheiten gehören der Vergangenheit
an und Altern ist eine kleine Unannehmlichkeit, die man ohne weiteres beheben
kann. Eigentlich ist alles perfekt – wäre da nicht das Problem mit der
Überbevölkerung.
Im
selben Jahr, in dem der Tod überwunden wurde, schuf man deswegen das Scythedom.
Die einzige Aufgabe der Scythe ist es, dass zu tun, was die Natur nicht länger
kann – sie töten Menschen, um das Gleichgewicht zu erhalten.
Citra
und Rowan wollten niemals Scythe werden, denn ein Scythe zu sein, bedeutet
nicht nur, andere töten zu müssen, sondern auch ein Ausgestoßener zu sein. Doch
als sie von einem Scythe eine Lehre angeboten bekommen, können sie nicht wiederstehen, denn sollten sie es schaffen, bedeutet das Immunität für ihre Familien,
solange sie leben.
Ich
war einfach begeister, von diesem Buch. Es war einfach so erfrischend anders.
Ich
hatte das Buch ursprünglich relativ kurzfristig eingeschoben, weil ich über
JuLiD (Jugendliterturjury Dreieich) an ein Meet & Greet mit dem Autor
rangekommen bin. Dementsprechend hätte ich nicht erwartet, dass das Buch genau
das ist, was ich momentan suche.
Ja,
es war ein dystopisches YA Buch, mit einer Liebesbeziehung, aber es war trotzdem
wie nichts, was ich zuvor gelesen habe.
Die
Dystopie war eher eine Utopie. Die Gesellschaft wird zwar von einem Computer
gesteuert, der Regierungen und Gerichte ersetzt hat, aber im Gegensatz zu allen
anderen Büchern funktioniert das hier. Es gibt kleinere Fehler innerhalb des
Systems, aber nichts, was direkt einer Revolution bedürfte um das ganze System
umzuschmeißen.
Als
sich bei Citra und Rowan direkt bei ihrem ersten Treffen andeutetet, dass
zwischen den beiden etwas sein würde, habe ich erst mal die Augen vertret und
mich auf das schlimmste vorbereitet. Stattdessen wurde ich positiv überrascht.
Zwar ist zwischen bei den beiden definit etwas, aber ihre Gefühle für einander
stehen eher im Hintergrund und sind nicht Dreh- und Angelpunkt des Plots, wie
in jedem anderen Jugendbuch.
Was
mich jedoch am meisten begeistert hat, waren die Scythe selber. Sie sind keine Charaktere,
die man moralisch gesehen, als eindeutig weiß oder schwarz einteilen kann,
sondern liegen irgendwo dazwischen. Sie töten nicht willkürlich und schmerzhaft,
sondern machen sich Gedanken und töten mit Mitgefühl und möglichst schmerzfrei.
Sie tun es, um den Fortbestand der Menschheit zu ermöglichen und empfinden Reue
für ihre Taten… doch am Ende des Tages töten sie trotzdem.
Das
Buch hat mich an einigen Stellen echt zum Nachdenken bewegt und gehört
definitiv nicht zu der Art Buch, die man nach dem Lesen sofort wieder vergisst.
Ich
kann „Scythe“ definitiv nur weiterempfehlen. Es ist einfach ein tolles Buch und
eine willkommene Abwechslung zu anderen Jugendbüchern.
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